Sonntag, 30. Dezember 2018

Zurück in den Norden

Heute war es an der Zeit, die Südinsel zu verlassen. Also mussten wir wieder frühzeitig los, um von Nelson nach Picton zu fahren. Das sind knapp 2 Stunden Fahrzeit und um 09:30 Uhr mussten wir bereits da sein. Um die Uhrzeit ist morgens nicht allzu viel los und der Weg ging wirklich problemlos. Die Landschaft ist auch auf diesem Weg wieder interessant.

Das Schiff wurde beladen und wir konnten früher ablegen als ursprünglich angepeilt war. Wir sind bei schönem Wetter losgefahren und schon da hieß es, dass es in der Cook-Straße recht windig aus dem Norden wird und wir uns nicht wundern sollen, wenn das Schiff etwas schräg liegt. Wellen mussten wir immerhin nicht befürchten. Während der Überfahrt wurde das Wetter kontinuierlich windiger und bewölkter. Das Schiff hat sich auch wirklich recht seitlich gelegt, aber dafür fast nicht geschwankt. Das war auf jeden Fall mal interessant die Cook-Straße auch bei etwas anderem Wetter zu sehen. Durch den Wind waren großartige Vögel unterwegs, wie z.B. Albatrosse und Tölpel.


In Wellington sind wir gegen 13:45 Uhr vom Schiff wieder runtergefahren und haben die südliche Strecke nach Napier gewählt. Das sind nochmal gute 4 Stunden. Wir haben ein mal noch kurz für einen Kaffee gehalten und ansonsten sind wir durchgefahren. Landschaftlich ist es hier natürlich auch genial. Abends sind wir in unserem AirBnB angekommen, was absolut großartig ist. Wir haben recht viel Platz und es ist richtig gemütlich. Das dürfte Silvester richtig nett sein. Hier haben wir uns übrigens auch wieder mit Horst getroffen, mit der wir zusammen Silvester hier verbringen.

Samstag, 29. Dezember 2018

Abel Tasman National Park

Heute Morgen musste wir früh aufstehen, um von Nelson nach Kaiteriteri zu fahren. Das ist ein Ort, der in der Nähe vom Abel Tasman National Park liegt. Von dort gehen jede Menge Touren in den Nationalpark. Da alle Touren dort so um kurz nach 9 Uhr starten und die Parkplätze begrenzt sind, sollte man auch nicht allzu spät kommen. Also waren wir entsprechend zeitig da, haben eingecheckt und die Wartezeit mit Käffchen überbrückt.

Unsere Tour beinhaltete zunächst eine fast einstündige Schifffahrt von Kaiteriteri nach Medlands Beach. Zu dem Zeitpunkt war das Wetter etwas unbefriedigend, da es zunächst noch regnete und auf dem Oberdeck etwas zugig war. Trotz des trüben Wetters war die Küste wieder genial. Die Strände wirkten richtig goldig, auch wenn es nur ein bisschen rostiges Eisen im Sand ist, dass diesen Farbton erzeugt.


Am Medlands Beach sind wir dann auf einen der Great Walks gestoßen und haben einen Teil mitbewandert. Dieser sogenannte Coast Track ist genial. Wir haben halt nur 11,5km in 5 Stunden mitgemacht, aber die Gegend ist genial. Man geht durch nativen Wald, in dem alle möglichen einheimischen Bäume und Farnbäume stehen. Davon sind viele Farnbäume Silver Ferns, die ja das nationale Zeichen Neuseelands sind. Dazu kamen eine spannende Hängebrücke und ein ansonsten wirklich tolle Wege. OK, manchmal geht es recht steil bergab neben dem Weg und manchmal gehen die Abrutsche auch leicht in den Weg rein. Den Weg nutzen übrigens auch einige Tiere. Es kamen uns auch einige Vögelchen auf dem Weg entgegen und sind etwa einen halben Meter vor uns dann kurz ausgewichen um direkt hinter uns wieder auf den Weg zu gehen. Es ging auch fröhlich hoch und runter und zwischendurch ging es dann an einen Strand, der echt schön war. Von dem Strand gab es dann zwei Wege zu unserem Strand, von dem wir wieder abgeholt werden sollten. Einen kann man zur Ebbe gehen, da dieser direkt durch das Watt ging. Der andere Weg geht komplett außen herum. Den Weg mussten wir wählen, da wir Flut hatten. Somit brauchten wir nicht 30 Minuten, sondern 1:45 Stunden. Dafür gab es geniale neue Aussichten. Das Wetter war übrigens so nett, direkt bei unserer Ankunft am Startpunkt schön zu werden


Am Strand in Anchorage Bay haben wir von den insgesammt 5 Stunden noch eine Stunde Zeit, so dass wir ein bisschen im Wasser waren und unser mitgebrachtes Süßzeug gegessen haben. Das war richtig nette Entspannung nach der Wanderung. Unser Abholboot kam auch irgendwann an und hat uns zurück nach Kaiteriteri gebracht.
Dort sind wir entsprechend wieder ins Auto und die Stunde nach Nelson zurückgefahren. Da haben wir uns ein Restaurant gesucht und das schöne Wetter genossen.

Freitag, 28. Dezember 2018

Pancake Rocks

Heute ging es nach dem Frühstück wieder weiter entlang der Westküste in Richtung Norden. Der erste und eigentlich einzige Stopp war in Punakaiki bei den Pancake Rocks & Blowholes. Diese Felsformation hier besteht aus Kalkstein, wobei es aussieht wie Pfannkuchenstapel. Total spannend und da es direkt an der Küste ist, erodiert natürlich einiges weg. Dementsprechend gibt es auch verschiedene Pools, bei denen das Wasser fröhlich reinzimmert und die Wellen aus dem Meer spannend brechen bzw. abrupt gegen den Fels prallen. Hier haben wir uns eine Weile aufgehalten und dem Wasser beim Erodieren des Felsens zugesehen. Wir fanden das vor 10 Jahren schon unglaublich sehenswert hier und es lohnt sich definitiv weiterhin.


Der restliche Tag bestand mehr oder minder aus dem Fahren nach Nelson. Dabei sind durch tolle, zum Teil neue Landschaften gekommen, was uns immer wieder hat staunen lassen. Es ist auch immer wieder spannend, wie schnell sich die Landschaft hinter einem Hügel ändert und aus dem nativen Küstenbewuchs eher normaler Buschbewuchs wird. Ob die Fotos, die Alca zum Teil aus dem fahrenden Auto durch die dreckige Scheibe etwas geworden sind, werden wir irgendwann mal sehen müssen. Ansonsten müsst ihr einfach glauben, dass das großartig aussieht.

In Nelson haben wir für unseren morgigen Trip in den Abel Tasman National Park Verpflegung eingekauft, sind Essen gegangen und haben uns kurz die Stadt angeschaut. Es gibt zwar ein paar nette Gebäude, aber im Prinzip hat Nelson das gleiche Problem wie die meisten anderen Städte Neuseelands, da die Gebäude insgesamt eher funktional als hübsch gebaut wurden.

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Gletscher

Auch wenn der Strand in Haast Beach sehr hübsch war und man nachts die Milchstraße sehen konnte, mussten wir heute weiterfahren. Da wir gestern von der Ostküste kamen, hätte es nicht viel Sinn ergeben, wieder zurück zu fahren. Also ging es weiter entlang der Westküste in Richtung Norden. Es gab ein paar kleinere Fotostopps, bevor wir zu dem ersten Ziel, dem Fox Gletscher gekommen sind.

Am Fox haben wir uns einen Parkplatz gesucht und sind die knapp 2 km zum Gletscher gegangen. Der Weg führt über einen Schotterweg durch das vom Gletscher freigelegte Tal. Rundherum sind überall Felsabbrüche, Flüsse und jede Menge Schotter. Da dieser Gletscher nur wenige 100 Meter über dem Wasserspiegel liegt, wandert man auf dem Weg auch durch hiesige Waldgebiete bzw Bewuchs. Zusätzlich sind entlang des Weges mehrere Infotafeln aufgestellt, die beschreiben, wie weit der Gletscher zu welchem Zeitpunkt zurückgegangen ist. Auf dem Rückweg stehen entsprechend Schilder, was man gegen den Klimawandel (zumindest teilweise) machen kann. Der Gletscher selbst hat hier relativ wenig von der typischen gletscherblauen Farbe gehabt. Stattdessen war viel Dreck zu sehen. Vor 10 Jahren waren wir zwar auch beim Fox Gletscher, aber damals kamen wir auf dem Weg nicht allzu weit, da es zu sehr geregnet hatte. Damals gab es auch noch nicht diesen planierten Schotterweg, sondern nur eine Art geführten Trampelpfad.


Vom Fox Gletscher sind wir 25 km weiter zum Franz Josef Gletscher gefahren. Den haben wir vor 10 Jahren hervorragend ansehen können und waren sehr beeindruckt. Damals verlief der Weg vom Parkplatz durch das Flussbett des Gletschers, wobei man immer zu dem nächsten Pfahl gehen musste. Das ist mittlerweile ein bisschen anders. Vom Parkplatz gibt es nun auch einen geformten, planierten Schotterweg zum Gletscher. Zunächst führt er durch Wald, bevor man dann neben dem Flussbett zum Gletscher geht. Der Gletscher lag hübsch in der Sonne und hat ein großartiges gletscherblau gezeigt. Wir waren auch dieses mal sehr beeindruckt. Allerdings eher negativ. Abgesehen davon, dass der Weg langweiliger geworden ist, hat sich der Gletscher unglaublich weit zurück gezogen. Wir waren uns relativ sicher, wo der Gletscher vor 10 Jahren endete. Auf dem Weg haben wir dann gesehen, dass unsere Einschätzung korrekt war. Und das ist bestimmt 1 km vom jetzigen Standort entfernt. Insofern war dieser Besuch neben der glorreichen Präsentation des Gletschers erschreckend deprimierend. Der Weg vom Parkplatz zum Gletscher beträgt mittlerweile übrigens 3 km pro Richtung, womit man die Wegzeit mittlerweile wirklich mit einplanen muss, wenn man eine weitere Strecke mit dem Auto zurücklegen will.


Vom Franz Josef sind wir dann recht zügig nach Greymouth gefahren. Das lag nochmal gut 2 Stunden entfernt, wobei wir in Hokitika kurz gehalten haben. Das ist ein Dorf mit hübschen Gebäuden und tollem Fluss, der ins Meer fließt. Damit kommt ein gletscherblauer Fluss in das Salzwasser und sieht toll aus. Ansonsten kamen wir für unsere Verhältnisse erst relativ spät in Greymouth an und mit einkaufen und kochen zog es sich doch gut in den Abend. Aber es blieb doch noch ein bisschen Zeit für einen gemütlichen Abend.

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Über den Pass zur Westküste

Heute stand eine etwas längere Etappe an. Wir sind von Te Anau zunächst nach Queenstown gefahren. Der Verkehr wurde in der Nähe von Queenstown absurd, weil da einfach unglaublich viele Leute unterwegs waren. Fahrtechnisch war es teilweise anstrengend, da einige Leute offensichtlich mit der Fahrt überfordert waren. Besonders auffällig waren hier übrigens Mazdafahrer und Fahrer weißer Autos. Den Mazdapart haben wir bereits vorher auf vielen Straßen beobachten können. Mal schauen, ob das mit den weißen Autos auch so bleibt. Jedenfalls konnten wir vor Queenstown tolle Landschaft sehen. In Queenstown selbst sind wir dann nur eine Stunde rumspaziert. Wir fanden die Stadt vor 10 Jahren zwar nett, aber wenn man nicht irgendwelche Abenteuersachen machen will, bietet sie nicht allzu viel. Arrowtown nebenan ist da etwas spannender, da es noch ein bisschen das Flair der Goldgräberstadt von früher erhalten hat, allerdings haben wir das Örtchen dieses mal auch links liegen lassen.


Weiter ging es dann über den Haast Pass nach Haast Beach. Dieser Pass und die Straße davor und dahinter sind der Hammer. Es gibt mehrere Aussichtspunkte mit kurzen Wegen, die einfach überwältigend hübsch sind. Die Straße selbst ist wunderschön im Urwald gelegen und rundherum sind Berge, Hügel, Seen, Flüsse und Wasserfälle. Dazu sind die Klarheit der Flüsse und ihre Farben völlig unglaublich. Dementsprechend musste ich mehr Fotos hochladen. Sie sind nicht bearbeitet! Wirklich original und für Handyfotos erstaunlich gut getroffen.



Morgen geht es dann weiter die Westküste hoch, wobei wir ebenfalls wieder ein gutes Stück fahren werden.

Dienstag, 25. Dezember 2018

Weihnachten am Doubtful Sound oder Tourism never sleeps

Unser 1. Weihnachtstag hat heute sehr anders als sonst begonnen. Normalerweise fängt der Tag zu Hause mit Ausschlafen an. Vor 10 Jahren haben wir das schon geändert und sind um 7 im Pazifik schwimmen gegangen. In diesem Jahr sind wir wieder früh aufgestanden, um bereits vor 6 (bzw. 18 Uhr) mit unseren Familien zu videofonieren. Also das war nicht der Hauptgrund für das frühe Aufstehen, denn wir hätten ja auch später reden können.

Stattdessen hatten wir eine Tour ins Fjordland gebucht. Das Fjordland ist hier ein riesiger Nationalpark, in dem es einige der schönsten Wanderwege gibt, die allerdings immer Mehrtagestouren sind. Ansonsten gibt es zwei Hauptattraktionen, die wenigstens einigermaßen erreichbar sind. Erreichbar ist übrigens relativ, da es durchaus mit einigem Zeitaufwand verbunden ist. Die erste Attraktion haben wir bereits vor 10 Jahren gemacht und heißt Milford Sound. Das ist der steilste Fjord hier und ist ziemlich beeindruckend. Dort kann man auch ohne Tour mit dem eigenen Auto hinfahren, aber muss halt Zeit mitbringen. Desweiteren wurde uns von mehreren Seiten erzählt, dass der Milford Sound mittlerweile sehr gefragt ist und die Leute busweise hingekarrt werden. Darauf hatten wir nicht so viel Lust und somit haben wir uns für den Doubtful Sound, also den südlicheren Fjord entschieden. Die Bezeichnung Sound ist übrigens eigentlich falsch, da es eigentlich Fjorde sind. Das hat James Cook damals aber nicht korrekt erkannt und somit falsch benannt. OK, so wichtig ist es auch nicht, ob es nun vom Gletscher oder von normalen Wasser gegraben wurde und somit im Gletscherfall eine U-Form und im Flussfall eine V-Form hat. Das Ergebnis hier ist, dass man Wasser am Boden und mal mehr, mal weniger steile Berge rundherum hat.

Zunächst mussten wir um kurz nach halb sieben in Te Anau bereit stehen, um dann um 7 eingesammelt zu werden. Von dort ging es nach Manapouri an den Lake Manapouri. Hier haben wir ein Schiff bestiegen, das uns ein mal komplett über den See gefahren hat. Schon diese Bootstour war großartig. Hier gab es schon tolle Felsen, das Wasser war super klar und es gab kostenlos Kaffee an Bord. Nach knapp einer Strunde kamen wir auf der anderen Seite an, wo wiederum Busse bestiegen wurden, um zum Doubtful Sound-Anleger zu fahren. Der ist zwar nur ca 20 km auf einer Privatstraße entfernt, aber da es doch etwas hügelig ist und die Straße eine Schotterstraße, dauert das auch mal eben grob 50 Minuten. Diese Fahrt führte allerdings auch durch den Regen- und Urwald, was an sich auch schon lohned ist. Am Anleger sind wir dann wieder auf ein Schiff gestiegen, das uns durch den Doubtful Sound zur Tasman Sea und wieder zurück gebracht hat. Diese Bootsfahrt hat grob 2,5 Stunden gedauert und auch hier war es total beeindruckend. Eine der besten Aktionen war auf dem Rückweg, als das Schiff in einen Seitenarm gefahren ist, alle Maschinen abgestellt hat und wo vorher darum gebeten wurde, möglichst ruhig zu sein. Das hat bis auf wenige Ausnahmen auch gut funktioniert und man konnte die verschiedenen Vögel in dem Wald und die großartige Ruhe richtig genießen. Der Rückweg beinhaltete natürlich wieder Bus, Boot und Bus. Am Nachmittag waren wir nach insgesamt gut 8 Stunden wieder zurück. Diese Tour war der Hammer. Das Wetter hat voll und ganz mitgespielt, wobei vielleicht ein paar Dekowölkchen noch nett gewesen wären. Ansonsten hatten wir morgens zwar noch frische 8°C, aber das wurden dann 26°C und Sonnenschein pur. Für gewöhnlich regnet es im Doubtful Sound oder es ist zumindest neblig. Damit haben wir unsere Schönwetterquote in eigentlich regnerischen Fjords übrigens bei 100% gehalten, da wir im Milford Sound vor 10 Jahren auch so geniales Wetter hatten. Das darf gerne so bleiben.


Beeindruckt hat mich auch, wie fröhlich viele der Angestellten waren, auch wenn der Hauptweihnachtstag ist und sie arbeiten müssen. Natürlich gehört es mit zum Job, auch Fröhlichkeit vorzutäuschen, aber bei den meisten wirkte es ernst. Viele hatten lustige Hüte oder Weihnachtsshirts an. Von einem der Mitarbeiter stammt der zweite Teil des Titels, denn er meinte zu einem anderen auf die Frage, ob er auch arbeiten müsse, dass der Tourismus niemals schläft. Da ist schon was dran. Tjoa nun, Tourismus ist halt einer der größten Wirtschaftszweige hier.

Im Dorf selbst haben die meisten Geschäfte und Restaurants geschlossen. Dementsprechend haben wir den Nachmittag im Garten unseres Häuschens verbracht und selbst gekocht. Da haben wir schon ein geniales AirBnB gefunden.